Mit Kaiser Max in der Martinswand

Die Martinswand spielt für uns in der Ortsstelle Innsbruck natürlich eine besondere Rolle. Immer wieder führen uns Einsätze dorthin, zuletzt am vergangenen Wochenende zur Route “Auf der Suche nach dem Blasenbusch.” Auch der Klettersteig beschäftigt uns natürlich immer wieder, ebenso der Auckenthalerriss. Aber nicht nur im Einsatzwesen ist die Martinswand für uns wichtig. Viele von uns klettern natürlich auch gerne, und wir sind stolz darauf mit Walter Spitzenstätter einen Erstbegeher mehrerer Martinswand-Routen zu unseren Ortsstellen-Mitgliedern zählen zu dürfen: der beliebte Ostriss (VI) und die Martinswand Direkte (VII-, A0) zählen zu seinen Meisterwerken.

Wir haben uns deshalb sehr über eine Anfrage des ORF Tirol gefreut, ob wir ihnen bei Dreharbeiten für ein “Österreich Bild” in der Martinswand behilflich sein können. Das Thema der Sendung ist “Kaiser Maximilian und Tirol.” In der Martinswand heißt nicht grundlos alles mögliche nach dem letzten Ritter und ersten Kanonier: Kaiser Max Klettersteig, Maxls Gamsrevier, Maxls Krone, Kaiser Max Spätlese – diese Routen erinnern allesamt an die Episode von Kaiser Max in der Martinswand. Der Erzählung nach verstieg sich Kaiser Maximilian beim Jagen in der Martinswand und wurde erst nach geraumer Zeit – je nach Erzählung von einem Engel oder einem jungen Burschen – aus seiner misslichen  Lage gerettet. Den Ausruf “Wenn sie doch Kematen” kennen fast alle Menschen in Tirol und auch uns begleitet er auf so manchem Einsatz.

Gestern Nachmittag fand sich ein starkes Team aus 12 BergretterInnen am Fuße der Martinswand ein, um den ORF bei den Dreharbeiten zu unterstützen. Einerseits sollte eine Bergung aus der Martinswand aus verschiedenen Perspektiven gefilmt werden, andererseits sollten Anekdoten zur Bedeutung der Martinswand für Bergrettung und Kletterwesen in Tirol erzählt werden. Unsere Arbeit begann schon mit der Suche nach einer geeigneten Location für die Aufnahmen. Wir versuchten gemeinsam mit den Filmexperten gute Positionen für Aufnahmen zu finden. Hierbei kam uns auch zu Gute, dass wir mit Engelbert Obex unter den Innsbrucker Bergrettern über einen ausgewiesenen Spezialisten für Bergfilmaufnahmen verfügen. Gemeinsam konnten wir so gute Kameraeinstellungen finden – wir wollen allerdings nicht zu viel erzählen oder zeigen, schließlich soll der Film ja selbst auch eine Überraschung bieten. Uns hilft immer wieder vor allem die genaue Ortskenntnis in der Martinswand, um beim Abseilen auch hunderte Meter tiefer den gewünschten Zielpunkt zu treffen. Auf Martinsbühel konnten dann auch noch Interviews aufgezeichnet werden.

Nach den Aufnahmen ging es noch für ein gemeinsames Getränk nach – wie könnte es anders sein – Kematen, mit Blick auf die Martinswand. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, die Ergebnisse der Aufnahmen zu sehen und hoffen insgesamt auf eine spannende Sendung. Voraussichtlich wird am 21. August eine Vorpremiere in Innsbruck stattfinden und die Sendung am 1. September das erste Mal im ORF zu sehen sein. (gebi)

Eine Einstellung in der Martinswand.
Walter Spitzenstätter im Interview.
Bruno Berloffa gibt dem ORF Auskunft.