Was für ein Bergrettungs-Tag

Rekord: Ambulanzdienst und sechs Bergrettungseinsätze an einem Tag!

In den vergangenen Tagen haben wir bereits viele Stunden im Bikepark Innsbruck (Mutters) verbracht. Auf dem legendären Crankworx sorgen wir gemeinsam mit der Bergrettung Axams und der Freiwilligen Rettung Innsbruck für die medizinische Versorgung der Fahrer.

Auch am Samstag waren wir zu sechst beim Downhill Training und mit vier Kameraden beim Dualslalom. Neben den gestürzten Fahrern mussten wir einen eigentlich am Rennen unbeteiligten Mountain-Biker versorgen. Er war auf den Trail geraten und über eine “unerwartete” Schanze gestürzt. Er verletzte sich an der Wirbelsäule.

Am frühen Nachmittag waren wir mit dem Ambulanzdienst in Mutters teilweise fertig und zu viert begaben wir uns zurück. Noch bevor wir die Ortsstelle erreichten meldete sich die Leitstelle, eine 57jährige Patienten war auf dem Knappensteig zwischen Höttinger Bild und Rauschbrunnen gestürzt. Sie zog sich eine Sprunggelenksverletzung zu. Über Stock und Stein brachten wir die Patientin mit der Gebirgstrage bergauf zu unserem Fahrzeug und konnten sie am Planötzenhof dem Regelrettungsdienst übergeben. Noch während dem Transport der Patientin gab es einen zweiten Einsatz für die Bergrettung Innsbruck.


Zwei Personen wollten auf die Thaurer Alm, verloren aber den Weg auf Höhe der Rumer Alm. Sie verirrten sich östlich der Rumer Nadel in einer sehr steilen und losen Geröllrinne und kamen weder vor noch zurück.

Somit brauchten wir neben dem noch laufendem Ambulanzdienst und unserem Einsatz am Knappensteig eine dritte Mannschaft. Nochmals fanden sich vier Kameraden die zu den Verstiegenen erst aufstiegen und dann abseilten. Es wurden Seilgeländer eingerichtet und die zwei Personen konnten zur Rumer Alm gebracht werden. Von dort wurden sie mit dem Einsatzfahrzeug nach Mühlau transportiert.


Die Mannschaft vom Knappensteig hatte aber dennoch keine Ruhe. Während des Materialeinladens nach der Übergabe meldete sich erneut die Leitstelle. Unterhalb des Viller Kopfs war ein Downhill-Fahrer im Wald gestürzt. Er klagte über Atemnot und war außerstande selbstständig abzufahren oder abzusteigen. Also wieder auf die andere Seite des Inntals. Diesmal war der Patient näher am Fahrweg, mit unserem Geländefahrzeug konnten wir fast direkt bis zu ihm fahren. Er wurde auf die Vakuummatratze gelagert und mit Gebirgstrage und Einsatzfahrzeug nach Vill gebracht. Hier erfolgte erneut die Übergabe an den Rettungsdienst. Zum Glück wechselte der Patient auf die Vakuummatratze des Roten Kreuzes, wir würden unsere nämlich nochmals brauchen.

Unsere Zungen klebten an unserem Gaumen und auch unser Defender brauchte Treibstoff. Kaum getankt kam der nächste Einsatz, in Mutters. Unsere Kameraden hatten den Ambulanzdienst mittlerweile beendet. Crankworx war für heute vorbei. Auf dem „Chainless-Trail“ war aber ein 16jähriger schwer gestürzt. Die Erstversorgung übernahm die Pistenrettung Mutterer Alm. Der Notarzt war ebenfalls mit alarmiert. Also wieder ins Auto und zurück dahin wo wir in der früh begonnen hatten. Auf der Fahrt mit Sondersignal fiel uns zum Glück ein, dass wir ja noch das Mountainbike des letzten Patienten auf dem Dach hatten. Kurz hielten wir an und spannten es nochmals besser fest.

Kurz nach der Notärztin trafen wir beim Patienten ein. Der Verdacht war eine Verletzung des Beckens oder der Lendenwirbelsäule. Wieder erfolgte die stabile Lagerung in der Vakuummatratze und im Bergesack auf der Gebirgstrage. Fast schon entspannt ging es auf dem wurzellosen Trail mit der Einradtrage bis zur Forststraße. Dort erfolgte die Übergabe an den Rettungswagen. Ehrlich erschöpft begab sich diese Mannschaft in die Ortsstelle um endlich Material aufzufüllen und herzurichten.


Die Kameraden von der Rumer Nadel hatten ihre Geretteten gerade abgesetzt als abermals ein Folgeeinsatz kam, der sechste Einsatz neben einem großen Ambulanzdienst! Eine Poltergruppe von etwa 25 Personen war beim Abstieg zur Umbrüggler Alm dabei stürzte eine Person und verletzte sich an der rechten Hand, am Rücken und am Kopf. Der Patient konnte noch selbstständig zur Alm absteigen. Dort versorgten wir den Patienten und brachten ihn auf die Hungerburg. Hier wurde er an den Regelrettungsdienst übergeben.

Um kurz nach 20 Uhr war der letzte Einsatz abgeschlossen.

Bei der Bergrettung Innsbruck sind wir es gewöhnt viele Einsätze zu haben. Wir haben eine starke Mannschaft und eine gute Ausrüstung die uns die Abarbeitung dieser Einsätze überhaupt möglich macht. Sechs Einsätze an einem Tag und dies auch noch während eines großen Ambulanzdienstes sind für uns aber auch noch nie vorgekommen.

Müde und etwas stolz fielen wir in unsere Betten, am nächsten Sonntag ging es für uns schon wieder um 7 Uhr beim Crankworx in Mutters weiter… (Matthias H.)