Sucheinsatz im Brunntal

Gestern und heute fand eine aufwändige Suchaktion im Brunntal bei Zirl statt. Ein 63jähriger Einheimischer war gestern nicht wie vereinbart mittags nach Hause gekommen. Von Verwandten und Bekannten wurden daraufhin bekannte Aufenthaltsorte des Vermissten abgesucht und schlussendlich eine Suchaktion eingeleitet. Mitglieder Bergrettung Innsbruck, Hundeführer der Bergrettung Tirol, Alpinpolizei, Flugpolizei und auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zirl waren schnell zur Suche bereit. Von 20 Uhr an wurde gesucht, wobei mit Eintritt der Dunkelheit nicht gestoppt wurde. Bis nach Mitternacht dauerte die Suche, die sich vor allem auf die Steige und Wege und ihr nahes Umfeld konzentrierte.

Warum so ein Sucheinsatz kompliziert ist erklärt sich vielleicht mit diesem Bild: Das ist die Aufsicht vom Boden auf den Hubschrauber. Die dichten Baumkronen führen dazu, dass man den Hubschrauber von unten kaum sieht obwohl er nur 20 Meter über dem Boden schwebt. Umso weniger sieht man natürlich vom Hubschrauber aus zum Boden.

Suchaktionen sind deshalb immer mit aufwändigen Fußmärschen verbunden, besonders natürlich wenn der letzte Aufenthaltsort nicht genau bekannt ist. Man versucht, sich in die vermisste Person hineinzuversetzen, wobei vieles davon Spekulation bleibt und sich meistens erst nach Auffinden der Person die Nebel lichten. In einer schnellen Grobsuche wurden deshalb gestern die ersten Suchraster durchkämmt. Nach Mitternacht wurde die Suche abgebrochen und ihre Wiederaufnahme für heute um 6.30 Uhr vereinbart.

Ein besonderer Dank gilt jenen BergretterInnen, Feuerwehrleuten und Polizeiangehörigen, die nach kurzer Nachtruhe bald nach Sonnenaufgang erneut im Einsatz standen. Zur Verstärkung der Suchteams wurde die Ortstelle Seefeld / Reith der Bergrettung dazu alarmiert und traf auch bald ein. Erneut wurde mit Hunden, Feuerwehrmitgliedern und BergretterInnen gesucht. Auch die Libelle der Flugpolizei stand wieder im Einsatz. Nach und nach wurde das Suchgebiet eingegrenzt und es wurde klar, dass auch die steilen Flanken abseits der Steige abgesucht werden müssen. Alle Versuche von der gegenüberliegenden Talseite oder von höher gelegenen Aussichtspunkten mögliche Absturzstellen ausfindig zu machen waren umsonst. Auch die Hunde konnten keine Witterung aufnehmen. Versuche mit Handypeilungen brachten kein genaues Ergebnis. Jeder einzelne Graben oberhalb der Ehnbachklamm musste zu Fuß abgesucht werden. Die Feuerwehr Zirl übernahm dankenswerterweise die Versorgung der Einsatzkräfte, so dass praktisch ohne Pausen gesucht werden konnte.

Nach vier Stunden Suche im steilen Gelände gab schließlich ein gefundenes Fernglas den entscheidenden Hinweis auf welches Gebiet die Suche zu konzentrieren ist. Mitglieder der Ortsstelle Seefeld / Reith konnten den Vermissten schließlich im steilen Gelände auffinden, jedoch kam jede Hilfe zu spät. Weitere Informationen beim ORF Tirol. Aus unserer Sicht noch einmal ein herzlicher Dank an alle Beteiligten für die engagierte und disziplinierte Suchaktion! (gebi)