Innsbrucks größte Übung

In den vergangenen Wochen war es in der Bergrettung Innsbruck merklich ruhiger. Einige kleinere Einsätze waren zu absolvieren, beispielsweise eine Person mit starker C2-Intoxikation an der Arzler Alm, ein Mountainbikeunfall am Lanser Kopf oder ein Abholdienst auf der Magdeburger Hütte. Auch ein etwas skurriler Einsatz war dabei, der von einem hängen gelassenen Seil in einer Martinswand-Vorbauroute ausgelöst wurde und der zu umfangreichen Abklärungen führte.

Die Zeit wurde aber natürlich trotzdem gut genutzt. So fand beispielsweise im Lager Walchen des österreichischen Bundesheers ein INTERREG-Einsatzleiter-Basiskurs statt oder in der Schlick ein eigenständiger AlpinMedic I-Kurs für Innsbruck und Innsbruck-Land. Auch das Ausbildungszentrum Jamtal der Bergrettung Tirol sah Besuch aus Innsbruck.

Gestern dann schlussendlich fand Innsbrucks größte Übung von Einsatzkräften statt, die es im Jahr gibt. Es handelt sich um einen Schulungstag von Rotem Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Samariterbund, Malteser Hospitaldienst, Mobiler Überwachungsgruppe, Polizei, Freiwilliger Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, österreichischer Wasserrettung und Bergrettung. Organisationsübergreifend werden hier verschiedene Szenarien beübt – die Kommunikation im Einsatz steht im Zentrum der Übung, aber natürlich auch die realistische Abarbeitung der Übungsszenarien.

Für die Bergrettung nahmen heuer die Ortsstellen Innsbruck, Seefeld und Matrei am Brenner am Schulungstag teil. Eine Reihe verschiedener Szenarien war dafür vorbereitet: ein Sucheinsatz, eine Baumbergung, ein Absturz unter der Autobahnbrücke, ein Absturz am Drachenfelsen, eine unter einem Stein eingeklemmte Person und als Novum für uns: Highline-Unfälle. In Zusammenarbeit mit den Tiroliners konnten diese Szenarien gleich drei Mal beübt werden. Auf Highlines mit bis zu 105 Metern Länge wurden verschiedene Verletzungsmuster angenommen, die entweder eine Bergung nach oben oder nach unten erforderten. Hierbei konnten wir unsere Ausrüstung überprüfen und auch sehen, welche Spezialausrüstung für die Rettung von einer Highline nötig ist. Auch Sicherheitsfragen konnten mit den teilnehmenden Slacklinern besprochen werden. Für uns stellt dies eine wichtige Vorbereitung darauf dar, dass demnächst in der Nähe von Innsbruck fixe Highline-Hotspots entstehen könnten. Nach diesen Übungen fühlen wir uns für Einsätze gerüstet und haben auch gesehen, welche weitere Vorbereitung für die Bergrettung dabei notwendig ist.

Ein herzliches Danke an alle TeilnehmerInnen am Schulungstag, insbesondere natürlich an alle BergretterInnen aus den verschiedenen Ortsstellen, an die FigurantInnen und an das Betreuerteam, das sich aus Bergrettern der Ortsstellen Innsbruck, Seefeld und Hall i.T. zusammensetzte. (gebi)