Ein ausgefülltes Rennwochenende

Am vergangenen Wochenende führte das Innsbruck Alpine Trailrunning Festival mit einer Rekordzahl an TeilnehmerInnen rund um Innsbruck und hat damit auch die Bergrettung Innsbruck wie in den Vorjahren intensiv beschäftigt. Insgesamt 3.000 TeilnehmerInnen waren auf unterschiedlichen Strecken laufend um Innsbruck unterwegs: Die Veranstaltung startete bereits Donnerstag Abend bei Regenwetter mit einem 7 Kilometer-Nighttrail, bei dem die Bergrettung Innsbruck den Ambulanzdienst stellte und auch einen mutmaßlich gebrochenen Knöchel zu versorgen hatte.

Am Samstag folgte der große Renntag: verschiedene Läufe mit 15, 25, 42, 65 und 85 Kilometer starteten. Der erste davon bereits um 4 Uhr früh. Hierfür BergretterInnen zu finden die bereits zu dieser nachtschlafenen Zeit in einen Ambulanzdienst gehen ist nicht immer ganz einfach aber es ist auch heuer wieder gelungen. Die Ortsstelle Innsbruck bezog Posten auf der Nordkette: dabei waren anspruchsvolle Laufstrecken zu bewältigen, beispielsweise der Nisslsteig im Downhill. Nach dem Regen in der Nacht war die Strecke dabei durchwegs rutschig. Schon die einzelnen BergretterInnen zur richtigen Zeit an die entsprechenden Positionen zu bringen bedarf genauer Planung.

Die Stimmung unter den 3.000 LäuferInnen war dabei durchwegs gut und freundlich. Ein kurzes “Hallo” oder “Danke” freut uns beim Vorbeilaufen natürlich besonders und viele TeilnehmerInnen zeigten auch dass sie es schätzen, wenn die Bergrettung vor Ort ist. Entlang der Strecke trafen LäuferInnen dabei nicht nur auf BergretterInnen der Ortsstelle Innsbruck. Auch die Ortsstelle  Axams und ebenso die Ortsstelle vorderes Stubai waren im Einsatz. Insgesamt 25 BergretterInnen trugen so zur Sicherheit der Veranstaltung bei. Glücklicherweise war das Wetter dabei besser als vorhergesagt und bis auf eine Stunde Regen in der Früh war das Wetter eigentlich lange Zeit sehr gut. Erst am frühen Abend sollte sich das dann ändern und intensiver Regen einsetzen.

Als Bergrettung hatten wir uns deshalb entsprechend der Wettervorhersage heuer nicht nur auf zu erwartende Verletzungen wie Knöchelverletzungen eingestellt sondern besonders auch darauf, LäuferInnen bei schlechter werdendem Wetter schnell mit Wärmemanagement zu versorgen. Gerade wenn ein Körper schon von der Anstrengung ausgelaugt ist und der Blutzucker immer tiefer sinkt, dann fehlt auch die Energie zur Wärmeproduktion. In den vergangenen Jahren musste man dies bei anderen Läufen schmerzlich miterleben – in Innsbruck blieben wir davon zum Glück verschont.

So konnte auch heuer der Innsbruck Alpine Trail erfolgreich durchgeführt werden. Spontane Streckenänderungen waren aufgrund der Schnee- und Lawinensituation notwendig. So musste beispielsweise der Höttinger Graben tief umlaufen werden, auch zum Rauschbrunnen war die Strecke lawinenbedingt besonders herausfordernd. Auf der Mutterer Seite wurde die Strecke zuerst kurzerhand auf den Panoramaweg Richtung Götzens verlegt umd dann von Mutters steil über den Scheipenhof zur Kreither Alm aufzusteigen. Über Telfes führte der Lauf dem Stangensteig entlang zur Sillschlucht und über den Herzsee nach Hall. Beim Romedikirchl in Thaur vorbei, über die 7 Wege-Kreuzung und noch einmal zur Enzianhütte hinauf bevor die Strecke wieder zurück nach Innsbruck ging. Eine Übersicht über die schlussendlich gelaufene Strecke ist am Bild zu sehen, dazu auch noch weitere häufig gelaufene Strecken die uns als Bergrettung auch sonst ab und zu fordern.

Der letzte Bergrettungsposten an der 7 Wege-Kreuzung übernahm dabei heuer eine besondere Aufgabe. Ein 77jähriger Teilnehmer versuchte sich am 85 Kilometer-Lauf. Als er am Versorgungsposten ankam war er bereits sehr erschöpft und das Wetter war alles andere als gut. Die Bergrettung Innsbruck entschied sich daher zur Begleitung des Teilnehmers bis Innsbruck, was sich auch als richtige Entscheidung heruasstellte als in der Mühlauer Klamm schließlich die Stirnlampe des Läufers ihren Geist aufgab. So konnte die Bergrettung Orientierung und Hilfe bieten, damit der Läufer um 0.30 in der Früh seinen Lauf schließlich beenden konnte. Für die Bergrettung endete damit auch ein 22stündiger Ambulanzdienst.

Parallel zum Innsbruck Alpine Trail beteiligte sich die Bergrettung Innsbruck an diesem Wochenende übrigens auch noch mit einem Kletterturm beim Florianifest der Freiwilligen Feuerwehr Hötting. Und einer unserer Bergretter schaute sich den Lauf lieber aus der Perspektive der Läufer an. Uns wird also jedenfalls nicht langweilig. (gebi)