Ausgangssperre und Einsätze

Heute Mittag wurde aufgrund der Infektionsgefahr mit SARS-CoV2 eine de facto-Ausgangssperre für Tirol verordnet, die auch Innsbruck betrifft. Dennoch waren weiterhin Menschen am Berg unterwegs, die teils auch noch nichts von den Maßnahmen gehört hatten. Am frühen Nachmittag wurde die Bergrettung Innsbruck dann auch zu einem Einsatz auf der Nordkette gerufen. Wir versuchten unser Abfrageschema zum neuartigen Coronavirus sensibel einzusetzen und starteten in den Einsatz. Der Aufenthaltsort der Anruferin war nicht einfach zu bestimmen, weil sie selbst nur ungenaue Angaben machen konnte und nicht über das technische Know-How verfügte, um über das Handy ihren Standort mitzuteilen. Der genauen Ortskenntnis der im Einsatz befindlichen Bergretter war es zu verdanken, dass wir sie dennoch ausmachen konnten und zu ihr aufsteigen. Sie war im tiefen Schnee stecken geblieben (die Dame ist mit ihrem Fuß unter eine Latsche gerutsch und hat sich so stark verkeilt, dass sie sich nicht mehr selbst befreien konnte) und sah keine Chance mehr, umzukehren. Wir konnten sie aus dem Schnee befreien und gemeinsam mit ihr absteigen. Für die Mannschaft war das Gefühl beim heutigen Einsatz durchaus mulmig, und wir möchten um Rücksicht auf die Einsatzkräfte in so einer besonderen Situation bitten. Wir versuchen natürlich, die Einsatzfähigkeit der Bergrettung auch aufrecht zu erhalten.

Auch gestern war die Bergrettung Innsbruck schon gefordert. Am frühen Nachmittag wurde ein Patient mit einem internistischen Problem in der Sillschlucht gemeldet. Gemeinsam mit einem Bergrettungsarzt aus Telfs machte sich die Ortsstelle Innsbruck auf den Weg in die Sillschlucht. Dort wurde der Patient erstversorgt und anschließend ein Notarzthubschrauber zum Abtransport angefordert. (gebi)