Auf der Suche nach dem Steig abgestürzt

Drei junge Erwachsene waren am Samstag bei herrlichem Sonnenschein unterwegs von der Kranebitter Klamm zum Rauschbrunnen, über den Söldensteig. Sowohl die Kranebitter Klamm wie auch der Söldensteig sind um dieser Jahreszeit jedoch nicht äußerst schwer passierbar und die Klamm auch lawinengefährdet, was ihnen jedoch nicht bekannt war.

Da sie in der Klamm nicht weiterkamen wanderten sie einen unmarkierten Gamssteig entlang und gelangten so in wegloses Gelände und steiles Gelände. Mit Hilfe einer digitalen Karte am Handy versuchten sie durch das steile Gelände zum Steig zu gelangen. Dabei verlor einer der Wanderer den Halt auf dem feuchten Grashang und rutschte vorbei an seinen beiden Kollegen bis zu einer Felswand über die er mehr als 50 Meter abstürzte. Dabei zog er sich schwere Verletzungen am Unterschenkel zu. Zum Glück war der Patient nach dem Unfall noch bei Bewusstsein und konnte seine Kameraden von der Schwere der Verletzung informieren und selbstständig den Notruf absetzen. Unter starken Schmerzen musste der Patient vom Notarzthubschrauber am Tau geborgen werden.

Da sich seine beiden Gefährten noch immer auf den steilen Grashängen befanden wurden zwei Bergretter am Tau zur Unglücksstelle befördert. Die beiden befanden sich weiter oberhalb im waldigen Gelände und konnten deshalb nicht mit dem Tau geborgen werden. Zudem wurde der Notarzhubschrauber bereits zu einem weiteren Einsatz berufen. Wir sicherten die beiden Wanderer und richteten ein Seilgeländer ein auf dem die Gruppe gesichert etwa hundert Höhenmeter bis zum Weg aufsteigen konnte. Zu Fuß wurden sie bis zum Rauschbrunnen begleitet, von wo sie mit dem Einsatzfahrzeug abtransportiert werden konnten. Die Bergrettung Innsbruck war insgesamt mit sechs Personen im Einsatz.

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Auch im Sommer bei idealen Bedingungen ist der Söldensteig keine einfache Wanderung, da der Steig nicht immer leicht zu finden ist. Besonders das lange Gras führt immer wieder zu Verhängnissen. Auch die meisten anderen Wege im Bereich der Kranebitterklamm sind anspruchsvoll und erfordern gute Bedingungen, eine ausreichende Planung, Ortskenntnis und geeignetes Schuhwerk. Rund um die Kranebitter Klamm ist das Gelände faszinierend, jedoch abseits der Wege auf allen  Seiten sehr schnell sehr steil. Auch wenn es im Tal schon sehr nach Frühling aussieht, so raten wir dennoch zu Rücksicht auf die Schneemengen, die mit der beginnenden Waldgrenze derzeit noch überall liegen. (valentino/gebi)