Medizinische Herausforderung in der Ehnbachklamm

 

Gestern Mittwoch 20.6. kam es zu einem kleinen Bergrettungseinsatz auf der Arzler Alm, wo ein gestürzter Fahrradfahrer abzutransportieren war. Der Patient wartete auf der Terrasse und nach einer kurzen Untersuchung konnte er zur Hungerburg gebracht und dort an den Rettungsdienst übergeben werden. Nicht immer sind unsere Einsätze jedoch zu unkompliziert und routinemäßig – das sollte sich heute zeigen.

Kurz vor 19 Uhr wurde ein Patient mit Krampfanfällen am Wandfuß des Zeckenwandls in der Ehnbachklamm in Zirl gemeldet. Das bedeutet akute Vitalbedrohung, und entsprechend schnell galt es zu handeln. Zum Glück war ein Bergretter bereits privat vor Ort und konnte mit der Erstversorgung beginnen. Viel mehr als eine stabile Seitenlagerung ist ohne besondere Ausrüstung jedoch nicht möglich. Seitens der Bergrettung galt es deshalb, möglichst schnell BergretterInnen mit entsprechendem Material in die Ehnbachklamm zu bringen. Dies parallel zum ebenfalls alarmierten Notarzthubschrauber Martin 2. Wie sich anschließend herausstellte war die Entscheidung der parallelen Vorgangsweise absolut richtig.

Zwei Bergretter waren als erste beim Patienten und konnten sofort einen Guedel-Tubus und eine Leitung legen und somit die medizinische Versorgung des krampfenden Patienten beginnen. Anschließend wurde die Notärztin vom Hubschrauber per Tau abgesetzt und wir BergretterInnen konnten zu Fuß unser Material vor Ort bringen für einen eventuellen Abtransport per Gebirgstrage falls die Taubergung scheitern sollte. Wir hatten zudem selbst einen Arzt samt Arztrucksack und mehrere Notfallsanitäter dabei, was die medizinische Versorgung erleichterte. So konnten wir dazu beitragen, den Patienten transportfähig zu machen. Er wurde am Tau ausgeflogen und am Umlagerplatz konnten wir wiederum unterstützend tätig sein. Innerhalb einer Stunde nach dem Notruf war der Patient auf hohem notfallmedizinischen Niveau versorgt und bereit für den Transport per Hubschrauber ins Krankenhaus. Für uns eine medizinische Herausforderung, die in kurzer Zeit auf hohem Niveau gemeistert werden konnte. Wir hoffen natürlich, dass die schnelle Versorgung dem Patienten zu Gute kommt und bedanken uns auch für die gute Zusammenarbeit mit dem Team des Notarzthubscharubers! (gebi)