Einsätze mit gutem Ausgang

Nicht immer gehen Einsätze der Bergrettung gut aus. Umso mehr freuen wir uns dann, wenn ein kritischer Einsatz ein glückliches Ende nimmt. So war es auch gestern. Aber der Reihe nach:

Die Woche hatte am Montag Abend mit einer Suchaktion rund um das Landeskrankenhaus Natters begonnen. Ein Patient war abgängig und ohne Handy verschwunden. Gemeinsam mit der Polilzeiinspektion Mutters und der Freiwilligen Feuerwehr Natters wurde eine Suche organisiert. Mehrere Hundeführer der Bergrettung waren mit uns im Einsatz. Suchgebiete wurden eingeteilt und abgesucht, auch Hubschrauberunterstützung konnte noch in der Nacht organisiert werden. Um 2 Uhr Früh schließlich wurde der Gesuchte etwas verwirrt aber ansonsten wohlbehalten aufgefunden.

Am Mittwoch Nachmittag war bei herrlichem Wetter viel auf den Bergen rund um Innsbruck los. Von der Höttinger Alm erreichte uns dann ein Einsatz: eine Mountainbikerin war gestürzt und hatte sich den Lenker unglücklich in den Bauchraum gerammt. Ein Bergretter war bereits in der Nähe und konnte die erste Abklärung übernehmen, das restliche Team rückte mit dem Einsatzfahrzeug an und übernahm die Patientin zum Monitoring und zum liegenden Abtransport. Am Mittwoch Abend konnten wir dann noch eine interessante Schulung zum Thema Einsatzfahrten mit Oberst Reinhard Moser vom Stadtpolizeikommando Innsbruck der Polizei anhören, bei der wir viel über richtiges Verhalten unter Einsatzbedingungen im dichten Innsbrucker Stadtverkehr gelernt haben. Die Schulung soll uns dabei helfen, allzeit unfallfrei zu unseren Einsatzorten und wieder zurück zu kommen.

Der gestrige Feiertag war trotz gewittriger Wetterprognose auf den Bergen rund um Innsbruck gut genutzt. Am Nachmittag kam deshalb auch der erste typische Einsatz für so einen Tag: bei der Lehnerquelle war eine Person gestolpert und hatte sich am Knöchel verletzt. Der Abtransport erfolgte mittels Bergrettungsauto und der Einsatz war schnell erledigt.

Am Abend um 20.30 dann erreichte uns die Einsatzmeldung zu einem Sucheinsatz. Das Lagebild war durchaus fordernd. Eine Person war abgängig, ihr Aufenthaltsort war aber seit mehreren Stunden völlig unbekannt und ihr Handy war nicht dabei. Hier sind Suchstrategien gar nicht ganz einfach aufzusetzen. Dabei hilft uns die Erfahrung aus ähnlichen Situationen. Wir legen wiederum verschiedene Suchbereiche fest und teilten die Gebiete mit der Freiwilligen Feuerwehr Hötting, der Berufsfeuerwehr, der Polizeiinspektion Hötting und eben uns selbst auf. Wiederum waren mehrere Hundeführer der Bergrettung im Einsatz, weitere waren in Anfahrt. Wir suchten verschiedene Waldstücke und Steige ab, und nach eineinhalb Stunden kam die erlösende Meldung: die gesuchte Person wurde gefunden und ist bei Bewusstsein. Sie wurde sofort erstversorgt, wobei Monitoring und Wärmemanagement eine besondere Rolle spielten. Wir tippten schnell auf eine Hypothermie, deren vermutetes Ausmaß später auch in der Klinik Innsbruck bestätigt wurde. Auch weitere medizinische Komplikationen wurden behandelt und nach etwa einer halben Stunde Versorgung konnte mit dem Abtransport der Person begonnen werden und wir brachten sie zum Sammelpunkt mit Rettungsdienst, Notärztin und Polizei am Planötzenhof wo sie in deren Obsorge übergeben werden konnte. Bei der Nachbesprechung waren wir uns alle einig: wir hatten großes Glück gehabt dass wir die gesuchte Person so schnell auffinden konnten und ihr dann auch noch rasch helfen konnten. Wäre dies nicht so schnell gelungen, dann wäre sie jetzt wohl nicht mehr unter uns. Es sind Einsätze wie diese nach denen wir wieder wissen, wie sich der hohe Ausbildungsstand und die Einsatzroutine der Bergrettung Innsbruck bezahlt machen. (gebi)