Ein internistischer Notfall

In der Bergrettung sind wir häufig mit Unfällen wie Stürzen befasst. Auch Verirren kommt immer wieder vor, Blockierungen gibt es häufig. Eher seltener haben wir es mit internistischen Notfällen zu tun. Das hat stark damit zu tun, dass wir relativ lange bis zum Einsatzort brauchen und deshalb häufig der Notarzthubschrauber das Rettungsmittel erster Wahl bei internistischen Notfällen ist. Außerdem kommen sie häufiger an schönen Tagen vor, weil dort mehr Menschen am Berg unterwegs sind. Und gutes Wetter bedeutet natürlich meistens Flugwetter.

Manchmal wird jedoch auch die Bergrettung zu internistischen Notfällen gerufen. Gestern war es so weit. Ein 69jähriger Mann hatte unterhalb der Umbrüggler Alm einen Schwächeanfall erlitten. Seine medinizisch geschulte Begleiterin konnte uns gut über seine Symptome informieren, und es war klar für uns dass hier Geschwindigkeit notwendig ist. Mit Hilfe der Leitstelle Tirol konnten wir den Wirt der Umbrüggler Alm erreichen, der für eine Erstversorgung des Patienten sorgte bis wir eintrafen. Als wir beim Patienten eintrafen konnten wir dann selbst eine Abklärung vornehmen und eine erste Verdachtsdiagnose erstellen. Dass  sich die medizinischen Schulungen auszahlen zeigte sich hier sehr deutlich, und wir konnten dem bald später eintreffenden Rettungstransportwagen bereits gute Daten über Anamnese und eigene Erkenntnisse mitgeben.

Vom Gramartboden erfolgte schließlich der Transport ins Krankenhaus, und tatsächlich stellte sich später heraus, dass der Patient einen Hinterwandinfarkt erlitten hatte. Für die Behandlung eines Hinterwandinfarktes ist schnelle Behandlung in einem Krankenhaus unbedingt notwendig, und es stellte sich heraus dass unser Bemühen um einen möglichst schnellen Transport jedenfalls richtig gewesen war. Möglich wurde das durch das gute Zusammenwirken aller Beteiligten, von Bergrettung über Leitstelle, Umbrüggler Alm und Rettungsdienst. Ein herzliches Danke an alle! (gebi)