Ein guter Samstag

Manchmal sind Bergrettungseinsätze deprimierend. Dann zum Beispiel, wenn es trotz intensiven Einsatzes nicht gelingt, einem Patienten / einer Patientin zu helfen. Und dann gibt es wieder Einsätze die alles gut machen und wo man im Moment weiß, warum man sich freiwillig und ehrenamtlich engagiert.

Am Samstag war so ein Tag. Wir durften die Bergrettung Innsbruck beim Tag der offenen Tür der Berufsfeuerwehr Innsbruck präsentieren und stießen dabei auf reges Interesse und positive Rückmeldungen. Der ein oder andere versuchte sich auch an unserer Übungspuppe, die eine Reanimation simulieren kann. Noch während wir bei der Berufsfeuerwehr ausstellten erreichte uns der erste Einsatz des Tages. Mit fünf Bergrettern konnten wir so in Rekordzeit ausrücken und waren in wenigen Minuten am Poltenweg am Viller Berg, wo eine E-Bike-Fahrerin unsanft vom Rad abgestürzt war und Gesichtsverletzungen aufwies. Wir konnten sie leicht medizinisch versorgen und an die Rettung übergeben. In nicht einmal einer halben Stunde nach dem Alarm waren wir wieder bei der Berufsfeuerwehr vor Ort.

Kurz nachdem wir vabends in die Ortsstelle eingerückt waren kam der nächste Alarm. Einige Bergretter waren noch in der Nähe, anderer konnten von zu Hause zum Einsatzort direkt anfahren: Am Innufer bei Zirl wurde eine laufende Reanimation gemeldet. Das bedeutet natürlich, dass hohe Geschwindigkeit gefragt ist. Die ersten Bergretter waren noch vor Eintreffen des NEF vor Ort und konnten die Reanimation sofort unterstützen. Vom Dienstführer des Roten Kreuzes konnte die mechanische Reanimationshilfe Lucas II zum Patienten gebracht werden und dem inzwischen intubierten Patienten angelegt werden. Als Bergrettung konnten wir die Gebirgstrage zum Patienten bringen um einen schnellen Abtransport zur Straße zu ermöglichen.

Im Lauf der Reanimation wurde 7 Mal mit dem Defi “geschossen” und die mechanische Reanimationshilfe tat ihre Arbeit, damit plötzlich von der Notärztin bekannt gegeben werden konnte: der Patient hat wieder Puls! Das ist natürlich eine erlösende Nachricht für eine Reanimationsmannschaft. Nun galt es aber weiterhin keine Zeit zu verlieren, der Patient wurde auf der Gebirgstrage unter Reanimationsbereitschaft zum RTW transportiert und von diesem gemeinsam mit dem NEF in die Klinik Innsbruck gebracht. Bei der Nachbesprechung konnten wir feststellen, dass die ersten Bergretter 15 Minuten nach dem Alarm bereits beim Patienten am Innufer waren und die volle Mannschaft 25 Minuten nach dem Alarm vor Ort war. Das sind angesichts der notwendigen Fahrten äußerst schnelle Anfahrtszeiten und aufgrund der medizinischen Kompetenz der anwesenden Bergretter konnte auch kompetent an der Reanimation mitgewirkt werden. Wir hoffen natürlich, dass die erfolgreiche Reanimation dem Patienten dauerhaft geholfen hat und wünschen ihm alles Gute. Und wir selbst freuen uns über unseren guten Samstag. (gebi)

Bergretter Peter Mazzalai wird am Tag der offenen Tür der Berufsfeuerwehr Innsbruck von Life Radio interviewt.