“Absturz Fluggerät”

Die vergangenen Tage waren in Innsbruck von einer Inversionswetterlage geprägt, an denen die Temperatur in der Höhe wärmer ist als im Tal. In Kombination mit tollem Sonnenschein und einem Feiertag im Lauf der Woche lockte diese Wetterlage viele Menschen hinaus in die Natur und hinauf vor allem Richtung Nordkette. Unter ihnen war auch eine Anzahl von Paragleitern und Speedgleitern, die wieder ins Tal flogen.

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Manche Paragleiter und insbesondere natürlich die Speedgleiter fliegen dabei sehr niedrig. So niedrig, dass es für BeobachterInnen schnell nach einem Absturz aussieht. Bei uns kommt dann eine Meldung “Absturz Fluggerät” an, die meistens ambivalente Gefühle hinterlässt. Einerseits wissen wir: wenn es tatsächlich zu einem Absturz aus größerer Höhe und mit größerer Geschwindigkeit gekommen ist, dann ist mit massiven Verletzungen zu rechnen. Andererseits wissen wir, dass es sich meistens nicht um einen Absturz handelt sondern um eine Landung, die vom Beobachter nicht eingesehen werden konnte. Nach Möglichkeit steigt deshalb bei Meldungen über einen vermuteten Absturz der Notarzthubschrauber auf und sucht das Gebiet ab – wir werden dazu zusätzlich alarmiert.

So geschehen diese Woche, und zwar gleich zwei Mal: Am Mittwoch Abend wurde westlich des Planötzenhofs beobachten, wie ein Paragleiter ins Trudeln geraten sein soll und dann abgestürzt. Der Hubschrauber stieg auf, konnte jedoch aufgrund der einbrechenden Dunkelheit nichts sehen. Gemeinsam mit der Polizei suchten wir anschließend das Gebiet mit vier Bergrettern noch einmal terrestrisch mit Lampen ab, konnten aber ebenfalls niemanden finden.

Am Donnerstag Mittag erneut eine Meldung, dieses Mal westlich der Höttinger Alm. Ein Melder hatte vom Langen Sattel einen Absturz vermutet. Der Notarzthubschrauber C1 stieg auf, konnte jedoch auch hier nichts finden. Ein Bergretter startete von der Seegrube Richtung Höttinger Alm und stieg durch den Höttinger Graben ab, wo nach Meldungen von PassantInnen der Paragleiter durchgeflogen war. Auch hier blieb die Suche zum Glück ergebnislos und wir gehen davon aus, dass beide Paragleiter erfolgreich gelandet sind. (gebi)